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Unser Jahr 2019

Connected Awareness

Das Jahr klingt aus: Zeit für einen Rückblick.

Neufindung – die Zeit nach dem Crowdfunding

Vielleicht erinnert ihr euch noch: Zu Beginn diesen Jahres endete unsere Crowdfunding-Kampagne. Mit Abschluss der Kampagne war klar: Connected Awareness wird vorerst vor allem ein ehrenamtlich betreutes Projekt bleiben. Auch diverse Projektanträge bei verschiedenen Stiftungen hatten keinen Erfolg. Unsere engagierten Mitwirkenden mussten schauen, wie sie ihre Zeit für die Welt maximal sinnvoll einsetzen und gleichzeitig finanziell versorgt sein können. Wir fuhren unsere Erwartungen und Aktivitäten zurück und konnten somit unsere finanzielle Basis bis heute stabilisieren. Gleichzeitig hat sich zu Beginn diesen Jahres aber auch einiges um uns herum getan. Auf diese neuen Veränderungen und unsere eigene Situation mussten wir uns neu einstellen.

Loslassen und Besinnen: Unser Visionsfindungsprozess

Im Mai 2019 trafen wir uns dann beim 10. Camp in den Räumen des Stechlin-Instituts nördlich von Berlin. Nach knapp 3 Jahren Connected Awareness war es an der Zeit, uns zu fragen: „Mit allem was wir gelernt haben: Ist unsere Vision und Mission für uns noch stimmig? Wollen wir etwas daran verändern? Braucht es Anpassungen unserer Strategien, um einen wirkungsvollen Beitrag für die Menschheit und ihre Zukunft zu leisten?“

Connected Awareness

CAMP 10 im Stechlin-Institut

Eine große neue Rolle spielte in unserer Visionsfindung die Erkenntnis, dass wir als Menschheit einer nie dagewesenen ökologischen und klimatischen Katastrophe ins Auge sehen. Vor 3 Jahren dachten wir noch, wir hätten etwas mehr Zeit. Aus dieser Erkenntnis entstehende Bewegungen wie Extinction Rebellion fingen an, zehntausende Menschen in nur kürzester Zeit zu mobilisieren. All diese Entwicklungen wollten wir bei unserer Neuausrichtung einbeziehen.

Connected Awareness Vision auf Meta Maps

Unser Visionsprozess: Der Gesamtüberblick als Orientierung

In einem intensiven Gruppenprozess unserer Mitwirkenden vor Ort, und schließlich über mehrere weitere Wochen hinweg, entwickelten wir zunächst eine Landkarte davon, wovon wir glauben, dass es die Welt gerade dringend braucht – für unsere eigene Orientierung. Wir wissen, dass wir ein Projekt unter vielen sind. Es ist uns wichtig, ein wirksamer Hebel in der Transformationsbewegung zu sein. Diese Übersicht war die Ausgangspunkt für die Frage: „Was davon sollte Connected Awareness tun?“.

In Anbetracht unserer Kapazitäten war eins klar: Wir mussten zunächst loslassen von unserem Vorhaben, großflächig Austausch über eine gemeinsam gestaltete Vision und Wertegrundlagen in Organisationen anzustoßen. Wir mussten uns verkleinern – auch wenn uns unsere Vision weiterhin sehr am Herzen liegt, in der Welt gebraucht wird und wir sie stets im Auge behalten. Doch wir mussten auch lernen, dass wir langfristig nur ein Teil der Antwort sein können, wenn wir innerhalb unserer menschlichen Kapazitäten agieren. Leider mussten wir dazu unsere aktive Öffentlichkeitsarbeit auf ein Minimum zurückfahren. Das konkrete Ergebnis der Prozesses, wie wir ihn heute leben, erfährst du weiter unten.

Wie Connected Awareness in der Welt wirkt

Indirekt setzt Connected Awareness wichtige Impulse in der Transformationsbewegung. Das Wissen um neuartige Organisation bei gelebter Gewaltfreiheit in der Zusammenarbeit und dem Ideal, stets die Bedürfnisse aller zu integrieren, fließt nun in andere Vorhaben ein. Jana hat Connected Awareness zwar verlassen, kann ihre Erfahrungen aus ihrer intensiven Zeit bei Connected Awareness in die Gemeinschaft zur Mobilisierung zur gewaltfreien, globalen Befreiung (NGL) einbringen. Florian unterstützt heute verstärkt die Strukturbildung von Extinction Rebellion im gesamten Bundesgebiet.

Beide zusammen haben den bei Connected Awareness entwickelten Bedürfnisorientierten Gehaltsfindungsprozess in einem neuen Projekt weitergeführt: Die Mutual Support Communities bringen ganze Bewegungen in selbstorganisierte, finanzielle Versorgung – im Januar 2020 treffen sie dazu mit Organisationen wie Fridays for Future, Extinction Rebellion, Campact und einigen Stiftungen zusammen.

Unser Narrativ & Prozessdokument weckt auch weiterhin Interesse und erhält Staunen, was wir da alles geleistet haben. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit bis großangelegte Austauschprozesse tatsächlich in die Welt kommen. Komm gern zu uns, und treibe diese Idee voran!

Das Ergebnis unserer Visionsfindung

Die Vision bleibt groß. Was wir angesichts unserer Kapazitäten gerade beitragen können, sieht dagegen klein aus. Allerdings wissen wir, dass es diese kleinen Gärten sind, die den Nährboden für die Samen von morgen bieten. Komm also gern als Gast zu unseren wöchentlichen Zusammenkünften, aus denen Inspiration und vielleicht neue Projekte entstehen.

Unsere Vision

=== Wenn es keine Grenzen gibt: Was für eine Welt erträumen wir uns?  (In was für einer Welt möchten wir leben? ) ===

Wir möchten eine Welt schaffen, in der sich jeder Mensch frei entfalten und der Sehnsucht nach tiefer Inspiration, Liebe und Sinnerfüllung nachgehen kann. In dieser Welt leben alle Menschen und Lebewesen in einem authentischen, synergetischen Miteinander und Frieden – einem erwachsenen Umgang mit Konflikten. Dabei befindet sich unser menschliches Handeln nachhaltig im Ein- und Gleichklang mit den Ökosystemen unseres Heimatplaneten Erde.

Spezieller beinhaltet unsere Vision:

  • Entfaltung unserer Potenziale
  • Bewusstwerden über unser Sein in Weltgemeinschaft
  • Erleben von Ressourcenreichhaltigkeit für jeden Menschen
  • Räume für Lernen und Entdecken
  • Menschen und Natur sind gesund und miteinander integriert
  • Resiliente Gemeinschaften, welche ihre Lebensgrundlagen kultivieren und das Leben in Leichtigkeit genießen
  • Kulturen und Systeme, die die Erfüllung der Bedürfnisse jedes Einzelnen fördern
  • Integrale Entscheidungsstrukturen und Systeme zur Integration möglichst vieler Bedürfnisse

Bezüglich der aktuell bedrohlichen Krisensituation:

  • Die Menschheit beendet die Befeuerung der Krise
  • Konflikte zwischen Konflikt- und Kriegsparteien werden beigelegt
  • Bündelung der Kräfte zur Abwendung des noch gravierenderer Klimaveränderungen

Unser Beitrag

=== Welchen Beitrag zu dieser Vision leistet Connected Awareness? Was ist der höchste Sinn & Zweck, die höchste Aufgabe, die größte Veränderung, die Connected Awareness in die Welt bringt? ===

Wir bieten einen Erfahrungs- und Schöpfungsraum für kollektive Reflektion, Inspiration sowie eine neue Art des miteinander Seins und Zusammenwirkens. Es passiert persönliche wie kollektive Transformation – innere System- und Kulturmanifestationen (u.a. Glaubenssätze) transformieren sich zu neuem Bewusstsein. Durch innere wie äußere Anstöße entstehen gelegentlich neue Impulse & Projekte, die die Welt verändern – sie können Teil von Connected Awareness werden.

Unsere Mission

=== Was tut Connected Awareness, um diesen Beitrag zu realisieren? ===

Wir treffen uns wöchentlich in der Gemeinschaft der Mitwirkenden und geben dem Raum, was lebendig ist – Gäste sind herzlich willkommen.

Unsere Teams der Lebensraumwerkstatt, des Fundamentes, der IT und des Anker-Kreises  machen dies organisatorisch möglich. Unser Team der Kommunikation informiert die Öffentlichkeit über das, was bei uns entsteht oder gebraucht wird.

Wir nutzen durchgehend und radikal Ansätze der integralen Organisation, um unser Zusammenwirken zu koordinieren. Das umfasst unsere selbstgewählten Teile aus

  • Presencing
    • Was ist in der Tiefe des Moments lebendig?
    • Was spüren wir, was inspiriert uns, mobilisiert Energie und zeigt unseren nächsten Schritt auf neuen Wegen?
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Sozio- / Holokratie & Beratungsprozess (siehe Laloux – Reinventing Organizations)
  • Konvergenzmoderation

Comments 2

  1. gerne möchte ich teil haben an eueren Bemühungen, weil ich mich mit den Zielen identifizieren kann. Wo trefft ihr euch wöchentlich? Ich bin in München. Zu weit weg? Als Designerin (Industrie-Design MFA, Möbel-, Ausstellungs-Gestaltung) gehöre ich einem Verein der Frauen im Design an. Wir sind sehr engagiert an Nachhaltigkeit in der Gestaltung. Daher auch bemüht um Transformation auf unterschiedlichsten Ebenen. Um mehr Wirksamkeit zu haben, sind wir an der Vernetzung Gleichgesinnter interessiert. Einbringen kann ich Engagement und Zeit und manche Erfahrung, auch einige Kontakte.
    Herzliche Grüße,
    Angela

    1. Post
      Author

      Wie wunderbar – du bist herzlich willkommen! Wir treffen uns online in Video- bzw. Telefonkonferenzen, weil wir über ganz Deutschland verteilt sind. Ich schreibe dich persönlich an.

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