Wir werden oft gefragt, was wir eigentlich machen. Der Großteil der Arbeit passiert derzeit noch hinter den Kulissen. Was gehört eigentlich alles dazu, eine Organisation wie unsere aufzubauen?

IT
Das Jahr fing mit unserem ersten internen Erfolg an: Unsere internen Kommunikationstools gingen online! Ab diesem Moment waren wir nicht mehr ausschließlich auf E-Mail angewiesen, sondern konnten nun über ein Chat- und Wikisystem kommunizieren. Dieser kleine Durchbruch trug zur Effizienz, Transparenz und Übersicht bei und sogar zum Gemeinschaftsgefühl – mehr Vernetzung, mehr Austausch, mehr Miteinander.
Gemeinnützigkeit
Jede neue Organisation stellt sich früher oder später die Frage: Welche Rechtsform brauchen wir? Wir wollen Spenden annehmen können, Kosten und Gehälter auszahlen und auch unsere Mitwirkenden anstellen können – also was tun? Einen gemeinnützigen Verein zu gründen, schien erstmal der einzige Weg – auch wenn dieser Prozess Ressourcen schlucken würde, die wir sehr viel lieber in unsere eigentliche Arbeit gesteckt hätten. Glücklicherweise entdeckten wir rasch das green net project. Dieses Projekt bietet Organisationen der Wandelbewegung an, ihre Vereins- und UG-Struktur mitzunutzen, und administrative Prozesse zu übernehmen. Das green net project selbst ist Teil des frekonale e.V. (Freie Kommunikation und Nachhaltiger Lebensstil e.V.). So wurden wir ebenfalls Teil des frekonale e.V. und fanden administrative Unterstützung beim green net project.
Finanzen/Admin

Johanna und Mélody während unserem bedürfnisorientierten Gehaltsfindungsprozess |
Foto: Connected Awareness
Das „Motherboard“ des green net projects – der Teil, der Unterstützung bei finanziellen und administrativen Prozessen anbietet – war allerdings selber noch im Aufbau. Da wir diese Prozesse brauchen, um Spenden anzunehmen, Mitwirkende einzustellen, und und und… baute Johanna diesen Bereich zusammen mit Markus vom green net project auf. Mehr über das Mutterschiff und den Aufbau könnt ihr in diesem Blog Beitrag lesen.
Eine weitere spannende Überlegung war: Wie entscheiden wir, wofür wir das Geld ausgeben bzw. wer wieviel Gehalt bekommt? So entstand unser bedürfnisorientierter Gehaltsfindungsprozess und sämtliche andere Strukturen, um z.B. Budgets zu definieren. Wie genau unser Gehaltsfindungsprozess funktioniert, werden wir in einem weiteren Blogbeitrag ausführlicher beschreiben.
Vernetzung
In 2017 lernten wir nicht nur das green net project kennen, sondern auch WeChange. WeChange bietet eine Plattform an, auf der sich alle Organisationen und Gruppen der Wandelbewegung eintragen können, um kollaborative Online-Tools zur Organisation zu nutzen sowie sich mit anderen Menschen und Projekten der Wandelbewegung zu vernetzen. Mit beiden Organisationen sind wir im Kontakt, um Ressourcen und Arbeit zu koordinieren.
Prozessdokument
Ein weiterer Knackpunkt des Jahres dreht sich um einen der Kerne unserer Arbeit. Beim zweiten CAMP, im Januar, probierten wir unseren Prozess an uns selbst aus: Wir selbst waren unsere Connectees und versuchten aus unseren Einzelfeedbacks ein kollektives Feedback zu formen. Die Erfahrungen haben wir genutzt, um den Prozess noch einmal radikal umzugestalten: Er soll den Connectees Spaß machen und für die teilnehmenden Organisationen so wenig Aufwand wie möglich bedeuten. Auch das Feedback zum Prozessdokument wurde mitgenommen und über das Jahr hinweg integriert.
Kommunikation mit euch
Zum Ende des Jahres kam dann der letzte große Meilenstein: Der Schritt nach außen. Unsere Webseite und unsere Facebookseite gingen online. Davor gab es Gespräche über Inhalte, Verantwortlichkeiten, Design, und die Frage, wie wir was kommunizieren. Diese Gespräche laufen weiter. Mit tatkräftiger Unterstützung von erfahrenen Designer*innen Florian und Jenny schafften wir es, diese erste Version unserer Webseite online zu bringen.
Strukturen
Wir sind holo-/soziokratisch organisiert, d.h.: unsere Strukturen wachsen und ändern sich stetig. Unsere anfängliche Struktur hat sich seit unserem ersten Zusammenkommen im Oktober 2016 fortwährend entwickelt. Jegliche Strukturänderungen sind motiviert durch Spannungen unserer Mitwirkenden – Optimierungspotenzial wird erkannt und eingebracht. So gibt es jetzt weniger Kreise mit einer stimmigeren Verteilung an Verantwortlichkeiten. Dies führte vor allem zu einfacheren Kommunikationswegen, klareren Absprachen und weniger Meetings.


Dieser Artikel wurde von Jana konzipiert, von Florian ergänzt und von Jens gegengelesen.