Informativer Gemütlichkeitsabend – Ein Rückblick

Connected Awareness - Informativer Gemütlichkeitsabend

Wow! Unser Termin mit der neugierigen Öffentlichkeit am 27. März in der Berliner GLS-Bank-Filiale war sehr viel intensiver und dynamischer als wir erwartet hatten.

Etwa 40 bis 50 Menschen waren gekommen, um zu erfahren, was Connected Awareness denn nun vorhat, um der Gesellschaftstransformation flächendeckend einen Anschub zu leisten. Das vegane Buffet lud zum Genuss von Gemüsesticks, Blätterteigtaschen und Keksen ein. Unsere Gäste unterhielten sich bereits angeregt. Die meisten hatten es sich auf dem Boden gemütlich gemacht, der mit Decken und Kissen übersät war.

Unser Konzept für den Verlauf des Abends war klar: Gemütlich sollte es sein, unsere Vision für unsere Gäste spürbar werden und interaktiv, damit sie Erfahrungen mit unserem Prozess machen können.

Was geschah

Jana begann. Nach etwas Zeit in Stille fragte sie in die Runde, welche Veränderung sich unsere Gäste vorstellen. Was sie gerade stört und was sie sich für die Zukunft wünschen. Viele wollten zu Wort kommen. Sie teilten Ideen und Gedanken über Themen wie „Kapital“, „Ethik“ und „Miteinander“. Dann war es Zeit, unsere Vision zu transportieren und deutlich zu machen, warum wir dafür den Weg einer dokumentierten Bewusstseinsgrundlage gewählt haben. Marco führte damit fort, den Prozess des Austauschs in Organisationen zu erklären. Als dann noch eine von Florian angeleitete Prozessübung vorüber war, prasselten plötzlich viele energiegeladene Fragen auf Jens ein, der gerade dabei war, unsere geplante Plattform zu beschreiben.

Boom, bang, das Thema bewegt! Bevor wir nun aber gleich unsere Analyse des Abends vorbringen, gibt es zunächst einen inhaltlichen Abriss dessen, was Connected Awareness vorhat.

Unser Weg

Wir von Connected Awareness nehmen an, dass viele Menschen radikale Veränderung wünschen mit der Art und Weise, wie wir Menschen miteinander und dem Planeten umgehen. Und wir nehmen weiterhin an, dass all diese Menschen und ihre Organisationen (z.B. Vereine, Unternehmen, NGOs, Kommunen, usw.) sich nach folgenden Idealen sehnen – zumindest sinngemäß:

Freie Entfaltung für tiefgründige Zufriedenheit eines jeden Menschen

Synergetisches Miteinander und Frieden in der Welt

Ressourcenreichhaltigkeit im Einklang mit den Ökosystemen der Erde

Unsere Frage ist nun: Auf welchen Werten, Prinzipien und Verständnissen – auf welchem gemeinsamen Bewusstsein – soll eine Welt aufbauen, die diesen Idealen nahesteht? Gibt es eine gemeinsame Grundlage, die wir miteinander entwickeln können? Und wenn ja, ist es uns möglich, diese Grundlage zu dokumentieren, damit wir sie transportieren und kommunizieren können, um uns und allen Menschen Orientierung zu bieten?

Eine gemeinsame Grundlage schaffen

Aus dieser Motivation heraus haben wir das „Prozessdokument“ entwickelt, in dem wir aus verschiedenen Einflussrichtungen und Fachgebieten eine Essenz dessen zusammengetragen haben, welches ganzheitliche Bewusstsein nötig ist, um diese Welt im eigenen Leben und in der Gesellschaft entstehen zu lassen. Das könnt ihr auch hier direkt schon einsehen:

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Ausführlich haben wir über das Prozessdokument im Artikel „Vom Prozess und Prozessdokument“ berichtet.

Doch wir wissen nicht, ob alle Menschen und ihre Organisationen, die die oben genannten Ideale anstreben, die von uns zusammengetragene Essenz teilen. Folglich müssen wir diese Menschen fragen, um herauszufinden, welche Aspekte der Essenz sie teilen, und welche nicht. Die Aspekte, die nicht geteilt oder verstanden werden, zeigen Gesprächsbedarf an und sind Motivation für einen gemeinsamen Austausch, um die Potenziale der unterschiedlichen Perspektiven zu nutzen und wiederum wertvolle Erkenntnisse zu bergen.

Um diesen Austausch kontinuierlich möglich zu machen und dessen Ergebnisse strukturiert abzuschöpfen, haben wir einen Prozess entwickelt. Der Austausch selbst soll dafür sorgen, dass

  • Connected Awareness - Prozess

    Im Austausch eine gemeinsame Bewusstseinsgrundlage schaffen

    Menschen eine Gemeinschaft erleben, die sich mit den oben genannten Idealen identifiziert – organisations-, kultur- und grenzübergreifend

  • Menschen sich bewusst mit der vermeintlichen Grundlage – dem Prozessdokument – auseinandersetzen, damit wir entdecken, ob und welche unterschiedlichen Vorstellungen wir haben und wie wir daraus etwas gemeinsames machen können
  • Menschen einen Raum vorfinden, um ihr eigenes Bewusstsein zu erforschen
  • Menschen sich gegenseitig inspirieren und voneinander lernen
  • Menschen neue Erkenntnisse für ihr eigenes Leben gewinnen
  • Perspektivwechsel wahrscheinlich werden

Nachgelagert zu diesem Austausch sieht der Prozess vor,

  • Feedback zu empfangen, um die gemeinsame Grundlage in Tiefe, Klarheit, Einfachheit und Ganzheitlichkeit weiterzuentwickeln, damit sie perspektivisch tatsächlich für alle Menschen stehen kann
  • Räume zu schaffen, in denen Menschen und Organisationen gegenseitige Unterstützung erfahren in der Herausforderung, ihr Handeln so bewusst und nah wie möglich an der gemeinsamen Grundlage auszurichten

Vorerst konzentrieren wir uns auf den Austausch mit Menschen in Organisationen – von lokalen Vereinen, über NGOs und Unternehmen bis zu Parteien und anderen politischen Gruppen. Wir beginnen dabei mit jenen Organisationen, die von sich aus an der gemeinsamen Bewusstseinsgrundlage mitgestalten wollen. Perspektivisch werden wir versuchen, weltweit alle Organisationen jeglicher Art einzubinden.

Warum Organisationen? Weil,

  • viele Menschen heute einen Großteil ihrer Zeit in Organisationen verbringen
  • Organisationen das Bild der Gesellschaft spiegeln
  • sich viele Menschen an Organisationen orientieren
  • unser Prozess eher zu Veränderung führt, wenn ihn Menschen gemeinsam erleben, die ihre Erkenntnisse danach in ihr gemeinsames Wirken übertragen können

Gleichzeitig wollen wir aber auch Einzelpersonen ermöglichen, an unserem Prozess teilzunehmen. Dazu in Zukunft bald mehr.

Weitere Details zum Prozess gibt es im Artikel „Vom Prozess und Prozessdokument“
Mehr Infos darüber, wo wir mit unserer Testphase stehen gibt es im Artikel „Die Testphase geht in die nächste Etappe“

Die Bewegung sichtbar machen

Damit ein echtes Gemeinschaftsgefühl der Bewegung entsteht, sie in ihrer riesigen Dimension überhaupt sichtbar wird und wir uns noch besser aneinander orientieren, voneinander lernen und vernetzen können, planen wir außerdem eine Online-Plattform. Auf dieser Plattform wollen wir

  • Organisationen, die am Prozess teilgenommen haben, mit ihren Profilen und individuellen Positionen zum Vorschlag der gemeinsamen Bewusstseinsgrundlage im Prozessdokument darstellen
  • Wissensträger*innen für alle Menschen und Organisationen auffindbar machen, damit sie Bewusstsein besser in die Praxis bringen können
  • Vernetzungspotenzial aufzeigen und Synergieeffekte zwischen Organisationen fördern, damit die Bewegung ihre Ressourcen noch wirksamer einsetzen kann
Connected Awareness - Demo der Online-Plattform

So könnte die Online-Plattform aussehen. KLICK SIE AN 🙂

All das, in kurz

Connected Awareness wird großflächigen Austausch in der Gesellschaft darüber etablieren, welche gemeinsamen Verständnisse, Werte und Prinzipien es braucht, damit wir – die Gemeinschaft der Menschen – eine Welt erschaffen können, die für alle funktioniert. Connected Awareness wird dafür sorgen, dass dieser Austausch kontinuierlich in der größtmöglichen Breite und Tiefe der Gesellschaft stattfindet und daraus eine gemeinsame Bewusstseinsgrundlage entsteht. Als Teil des Austauschprozesses bieten wir den teilnehmenden Gruppen und Organisationen an, sich bewusst mit ihren Schatten auseinanderzusetzen – jenen Handlungspraktiken, die viel Potenzial im Sinne der gemeinsamen Bewusstseinsgrundlage bieten. Außerdem wollen wir über eine Online-Plattform die Gesamtbewegung sichtbar machen sowie die Vernetzung von engagierten Menschen und Organisationen fördern, damit sie ihre Ressourcen gemeinsam synergetisch zu mehr Wirksamkeit einsetzen können.

Analyse des Abends

Es ist sehr deutlich für uns, dass wir es nicht geschafft haben, alle abzuholen – dass schon bei der Vorstellung unserer Vision Fragen aufkamen und Unklarheiten im Raum waren, welche es einigen unserer Gäste schwer machten, sich gänzlich auf uns einzulassen. Die Unklarheit äußerte sich dann in kritischen – teils emotional geladenen – Fragen, auf die wir nicht vorbereitet waren – was wiederum nicht zur Klarheit beitrug. Andere, so wissen wir vom Feedback, konnten uns gut folgen und andocken. Eine ganze Bandbreite an Reaktionen also.

Wir bedauern es, dass wir es nicht geschafft haben, allen unsere Vision, unsere Idee, unser Konzept klar genug zu kommunizieren. Und wir bedauern es, dass wir auf Einzelne nicht noch gezielter eingehen konnten. Umso mehr, weil wir überzeugt sind, dass insbesondere unsere kritischen und skeptischen Gäste wertvolle Impulse für uns haben.

Nun gibt es viele Erklärungen, die uns einfallen, warum wir all das an diesem Abend nicht ausreichend für alle transportieren konnten. Die Mehrheit davon lässt sich auf Ressourcenmangel zurückführen. Wir hatten zwar ein für uns stimmiges Konzept, aber mangelnde Vorbereitungszeit, da alle von uns zusätzlich an anderen Projekten arbeiten (müssen), denn bisher kann Connected Awareness uns nicht finanzieren. Außerdem ist die Idee von Connected Awareness so „groß“ und „neu“, dass sich immer wieder eine Fülle von Entwicklungsmöglichkeiten auftun. Durch die wenigen uns zur Verfügung stehenden Zeitressourcen können wir diese enorme Fülle derzeit nicht verarbeiten. Neben unserem Rückstau an ToDos haben wir auch einen Rückstau an durch die Gruppe zu prozessierenden Ereignissen. Ja, unser gravierendstes Problem ist unser Ressourcenproblem. Falls du gerade 5€ im Monat übrig hast, kann das ein Teil der Lösung sein.

Wir glauben daran, dass die Welt zeitnah diesen großflächigen Austausch braucht. Wir glauben auch, dass wir einen Beitrag dazu leisten können. Deswegen werden wir weitermachen, egal was unsere Ressourcenlage hergibt – es wird nur länger dauern. Wir wissen nicht, ob wir als globale Gesellschaft diese Zeit haben. Es ist deshalb schmerzhaft für uns, diese Diskrepanz zu erleben zwischen dem, was wir aus unserer Motivation heraus tun könnten und dem, was wir mit unseren wenigen Ressourcen tatsächlich umsetzen können.

Unser Fazit

Unsere erste direkte Berührung mit der Öffentlichkeit war intensiv und vielseitig. Wir selber standen unter Strom. Unsere Gäste verließen uns mit einem Meinungsspektrum von „So, wie ihr das machen wollt, macht das keinen Sinn.“ bis „Wow, ich bin mega geflasht! Das braucht die Welt jetzt!“. Gemütlich hatten wir es alle. Außerdem ist eine Handvoll neuer Newsletterabonnent*innen zu uns gestoßen. Dazu haben sich drei Menschen, die eventuell mitwirken wollen, sowie eine Organisation, die am Prozess teilnehmen möchte, in unsere Listen eingetragen. Im Nachhinein teilte uns eine Freundin mit, dass wir durch Spendendosen sogar ein wenig finanzielle Ressourcen hätten gewinnen können. Menschen wären dazu bereit gewesen, sagte sie – ist das ein Zeichen, dass wir bald bereit sind, unsere Crowdfunding-Kampagne zu starten?

Let‘s stay connected. Lasst uns verbunden bleiben.

 

Dieser Artikel entstand aus der Idee von Florian, den Vorschlägen von Jana, und dem prüfenden Blick von Jens.

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